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Pilgerfahrt mit Pfarrer Jakob Eder vom 4. - 10. September 2010
1. Tag, Samstag, 4. September: Windischeschenbach - Parkstein – Insel Reichenau – Konstanz
Insel Reichenau am Bodensee
Die drei Kirchen des bereits im Jahr 724 gegründeten Klosters Reichenau gehören zu den wichtigsten Zeugnissen der Frühromanik in Deutschland.
Das erste Reiseziel der Pilgergruppe Parkstein-Windischeschenbach mit 52 Pilger/innen, geführt von Ingrid und Manfred Riebl, war die Klosterinsel Reichenau im Bodensee - seit dem Jahr 2000 UNESCO Weltkulturerbe. Das Münster St. Maria und Markus in Mittelzell war die erste Kirche und zugleich Klosterkirche der Benediktiner auf der Insel Reichenau.
2. Tag, Sonntag, 5. September: Bodensee – Rheinfall von Schaffhausen – St. Gallen – Flüeli-Ranft
Am Abend erreichten die Pilger Flüeli-Ranft, wo der Hl. Bruder Klaus von 1417-1487 lebte - zuerst als Bauer und Ratsherr, später als Eremit in der Ranftschlucht. Der 1947 heiliggesprochene Mystiker und Friedensstifter ist der Schweizer Nationalheilige und Schutzherr zahlreicher Kirchen.
Flüeli-Kapelle:
Auf der Fluo (Felsen), von der das Geschlecht des Heiligen `von Flüe´ und der Ort `Flüeli´ den Namen herleiten, steht die Kapelle des heiligen Karl Borromäus. Sie wurde 1614-1618 erbaut. Die von Bruder Klaus 1482 gestiftete Kaplaneipfründe verlegte man vom Ranft aufs Flüeli. „Die Flüeli-Kapelle ist eine der interessantesten Kapellenbauten der Zentralschweiz“ (R. Durrer). Ihr wertvollster Schmuck sind die in Intarsienmanier gemalten Walmdecken im Schiff und Chor.
Der Heilige Bruder Klaus
Die Zeitgenossen sahen in Niklaus von Flüe (1417-1487) einen „lebendigen Heiligen“. Im Ranft war „Bruder Klaus“ gesucht als persönlicher Ratgeber und als Friedensstifter. Die Hochachtung und Verehrung überdauerte die Jahrhunderte und erlebte nochmals einen Aufschwung nach der Heiligsprechung durch die katholische Kirche im Jahr 1947. Heute sind dem Friedensheiligen Niklaus von Flüe in Europa, Amerika, Asien und Afrika zahlreiche Kirchen, Kapellen und Schulen geweiht.
Die ältesten Zeugnisse wurden schon in der Lebenszeit von Niklaus von Flüe und seiner Frau Dorothea aufgeschrieben. Ihr Bild veränderte sich im Lauf der Jahrhunderte, denn die Menschen beobachteten stets wieder anders.
Ein merkwürdiger Heiliger, dieser Nikolaus von Flüe, werden manche Menschen sagen, ein Mann, der nach zwanzigjähriger glücklicher Ehe seine Frau und zehn Kinder verließ, um Gottes Ruf in die Einsamkeit zu folgen. `Merkwürdig´ im wahrsten Sinne des Wortes muß er wohl sein, denn sein Wirken für den Frieden geriet nie in Vergessenheit, obwohl er erst 460 Jahre nach seinem Tod, am 15. Mai 1947, durch Papst Pius XII. heiliggesprochen wurde.
Im Kanton Obwalden in der Schweiz lebte Nikolaus von Flüe von 1417 bis 1487 in einer schweren, unruhigen Zeit. Wie sein Vater wurde er Gebirgsbauer. Schon in jungen Jahren war er aber auch als Richter und Politiker erfolgreich, zunächst als Bürgermeister von Sachseln, später als Ständerat, Vertreter seines Kantons Obwalden bei der `Tagsatzung´ der Eidgenossenschaft. Gerechtigkeit spielte in seinem Leben eine große Rolle, aber auch die Zwiesprache mit Gott im Gebet war ihm von Kind an wichtig.
4. Tag, Dienstag, 7. September: Flüeli-Ranft – Sachseln
5. Tag, Mittwoch, 8. September: Flüeli-Ranft – Vierwaldstätter See
Fahrt nach Luzern. Von dort mit dem Dampfschiff nach Vitznau; von Vitznau mit der
Zahnradbahn auf die Rigi Kulm.
Die schönsten Wege ins autofreie Wander- und Erholungsparadies auf 1800 m ü.M. führen per Schiff über den Vierwaldstättersee
6. Tag, Donnerstag, 9. September: Flüeli-Ranft – Einsiedeln
Der letzte Tag führte zur Schwarzen Madonna von Einsiedeln. Das Benediktinerkloster Einsiedeln ist eine bedeutende Station auf dem Jakobsweg. Zentrales Bauwerk des Klosters ist die doppeltürmige Stiftskirche, welche als die bedeutendste Barockkirche der Schweiz gilt. Wer die Kirche betritt, erblickt vor sich die Marienkapelle aus schwarzem Marmor. Die Schwarze Madonna von Einsiedeln ist ein spätgotisches Gnadenbild aus der Mitte des 15. Jhs. Sie ersetzte das ursprünglich romanische Gnadenbild, welches beim Brand von 1465 zerstört wurde. Am 14. September 948 soll Christus in Begleitung von Heiligen und Engeln die Kapelle geweiht haben. Diese Legende bildete den Kern der einsetzenden Wallfahrt.
Mittelpunkt ist die Gnadenkapelle mit der Schwarzen Madonna.
Am Anfang die Kapelle Meinrads
Die Geschichte der Gnadenkapelle geht bis auf den heiligen Meinrad zurück. Als die ersten Einsiedler vierzig Jahre nach seiner Ermordung im `Finstern Wald´ wieder Zellen errichteten, zimmerten sie über den Ruinen von seinem Altar eine Kapelle, die sie dem Erlöser weihten.
Der erste Abt, Eberhard von Nellenburg, baute daneben eine Kirche zu Ehren Marias und Mauritius, welche im August 948 feierlich eingeweiht wurde. Am darauffolgenden 14. September sollte dann auch die Erlöserkapelle geweiht werden.
Die Engelweihlegende
In der Nacht zuvor betete Bischof Konrad von Konstanz in der Kapelle und sah, wie Christus als Erlöser vom Himmel herabstieg und in einem violetten Meßgewand an den Altar trat. Die vier Evangelisten setzten ihm die Mitra auf, Engel schwangen das Rauchfaß und sangen unter Leitung von Erzengel Michael im Chor, während Petrus den Hirtenstab hielt. Viele Heilige wohnten der Meßfeier bei, in der Christus die Kapelle zu Ehren Marias, seiner Mutter, selber weihte.
Diese wunderschöne Geschichte macht den Wechsel von der Erlöser- zur Marienkapelle deutlich, der sich schon sehr früh vollzogen haben mußte. Der Ort wurde zum Gnadenort. Der 14. September wird als Fest der Engelweihe auch heute noch begangen. Am Abend erstrahlen die ganze Kirchenfront und die Gnadenkapelle festlich im Licht von vielen tausend Kerzen.
Zum Abschluß des festlichen Tages nahmen wir an der Vesper in der Klosterkirche teil.
Die gregorianischen Gesänge der 80 Benediktinermönche des Klosters endeten mit dem mehrstimmig gesungenen Salve Regina in der Gnadenkapelle.
Dieser Tag war ein einzigartiges und eindrückliches Erlebnis!
7. Tag, Freitag, 10. September: Heimfahrt: Flüeli-Ranft – Parkstein, Windischeschenbach.
Eine wunderschöne, unvergeßliche Reise ist zu Ende. Der portugiesische Ausdruck `Saudate´ trifft unser Gefühl am besten: Wehmut darüber, daß etwas Wunderschönes vorbei ist, aber auch Dankbarkeit dafür, daß wir es erleben durften.
Ingrid Riebl